Ein weiteres effizientes und günstiges Mittel, etwas für die von der Ausschaffung bedrohten bosnischen Flüchtlinge zu tun, ist das Verfassen von Briefen an Personen und Behörden, dessen Stimme mehr zählt und in dessen Händen eine gewisse Entscheidungsmacht liegt.
Die Briefe sollten freundlich abgefasst sein und wenn möglich keine angreiferische Töne enthalten. Grundsätzlich sollte der Inhalt der Briefe mehr oder weniger dem der Petition entsprechen. Allerdings aus dem persönlichen Blickwinkel (Ich finde es wichtig, dass …; ich hoffe, dass…; Mir ist es ein Anliegen…) geschrieben. Die Briefe sollten unterschrieben, mit der Absenderadresse versehen (nicht nur auf dem Couvert) und wenn möglich selbst formuliert worden sein (Computer oder von Hand). 20 Briefe mit unterschiedlichem Wortlaut nützen mehr als 1000 kopierte Briefe.
Gut ist auch, wenn ein oder mehrere Namen der Flüchtlinge erwähnt werden. Toll ist aber, auch darauf hinzuweisen, dass die anderen bosnischen Flüchtlinge in einer ähnlichen Situation auch in der Schweiz bleiben dürfen sollten. Und schlussendlich wäre es auch wichtig, nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch für dessen Familien zu schreiben.
Und wie immer: je mehr Briefe die Behörden und Politiker erhalten, desto besser!

Stadtrat Winterthur

Adresse:

Stadtrat Ernst Wohlwend Departement Soziales Lagerhausstrasse 6 8400 Winterthur

Der Stadtrat von Winterthur könnte sich offiziell (beim Kanton, beim Bund) dafür einsetzten, dass die Gemeinde Winterthur die betroffenen Flüchtlinge solange bei sich behalten will, bis die Jugendlichen ihre Ausbildung abgeschlossen haben und die Flüchtlinge in Sicherheit und Würde abschliessen können. Setzt sich die Gemeinde und deren Exekutive für die Flüchtlinge ein, so hat dies eine grössere Wirkung als wenn dies einzelne Personen tun.

Justiz- und Polizeidepartement Kanton Zürich

Adresse:

Regierungsrätin Rita Furrer Justiz- und Polizeidirektion des Kt. Zürichs Kantonale Verwaltung 8090 Zürich

Der Kanton Zürich hätte die Macht, zu sagen, dass er die betroffenen Flüchtlinge nicht ausschaffe und ihnen noch länger Aufenthalt gewähre

Fremdenpolizei

Adressen:
Fremdenpolizei Winterhur

Einwohnerkontrolle Winterthur Stadthausstrasse 21 8400 Winterthur oder Fremdenpolizei Kanton Zürich Kantonale Verwaltung 8090 Zürich

Die kantonale Fremdenpolizei ist direkt dem Justizdepartement unterstellt und hat eine relativ hohe Entscheidungskompetenz (vorallem um Grenzfälle festzulegen).

Bundesamt für Flüchtlinge

Adresse:

Bundesamt für Flüchtlinge Taubenstrasse 16 3003 Bern

Das Bundesamt für Flüchtlinge erlässt, im Auftrag des Bundesrates, Fristen und Bestimmungen. Die Kantone haben die Erlasse dann, in ihrem Gutdünken, umzusetzen, was diese normalerweise tun.

Bundesamt für Ausländerfragen

Adresse:

Bundesamt für Ausländerfragen Taubenstrasse 16 3003 Bern

Dieses Bundesamt spricht vorallem dabei ein Wörtchen mit, wenn es darum geht, die Lage in Bosnien-Herzegowina einzuschätzen.


Bundesrat

Adresse:

Bundesrat Arnold Koller Justiz- und Polizeidepartement Bundeshaus West 3003 Bern

Wäre der Bundesrat mutig und liesse alle Flüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina, welche aus verschiedenen Gründen nicht in die Heimat zurückkehren können, in der Schweiz bleiben, dann wäre das Problem geritzt.


Jürg Rüttimann, 8.4.98