Mediencommuniqué der AG Jugendherberge
zum Bericht des Stadtrates zum Postulat betreffend Konzept für die Jugendherberge Winterthur


Das Communiqué im vollen Wortlaut / Medienecho

Die Stadt Winterthur braucht eine neue Jugendherberge, dies ist wohl unbestritten. Das Schloss Hegi mag zwar einen gewissen romantischen Hauch versprühen, fehlende Verpflegungsmöglichkeiten, ungenügende sanitäre Einrichtungen, die geographische Lage und die zu grossen Zimmer entsprechen überhaupt nicht mehr den heutigen Ansprüchen an eine Jugendherberge. Zudem musste 1997 jede Übernachtung in der Jugendherberge Hegi mit einem Betrag von 48.55 Franken (!) subventioniert werden, was deutlich zeigt, dass dringend an einer neuen Lösung gearbeitet werden muss.

Der Vorschlag des Stadtrates (als Antwort auf ein Postulat von Hans-Jakob Tobler), die ehemalige Offiziersvilla vis-à-vis der Alten Kaserne zur Jugendherberge umzugestalten, erachtet die Arbeitsgruppe Jugendherberge des Jugendparlaments Winterthur als ungenügend. Zum einem ist die Bettenzahl viel zu tief, zum anderen fehlen zusätzliche Räume für kleine Seminarien und andere Freizeitmöglichkeiten. Angesichts der Finanzlage der öffentlichen Hand befürwortet es zwar auch die AG Jugendherberge, wenn Synergien mit bereits bestehenden Institutionen genutzt werden können. Und auch die zentrale Lage der Offiziersvilla wäre ausserordentlich günstig.
Zweifel besteht jedoch darüber, ob das Bistro der Alten Kaserne gross genug ist, um 50 Gästen (nebst den anderen Besuchern des Bistros) nebst dem Zmorge auch noch Mittag- und Abendessen anbieten zu können. Und wenn Schlafräume, Essräume und Aufenthalts-/Seminar-/Schulräume alle nur durch einen kürzeren oder längeren Spaziergang erreichbar sind (z.B. wenn Schulungsräume in der Mehrzweckanlage Teuchelweiher angeboten würden), dann wird die Anlage für kleine Seminare, Familien, Schulklassen oder für geschlossene Gruppen unattraktiv. Doch genau diese Gruppen sollten nach Ansicht der AG Jugendherberge angesprochen werden, da Winterthur nicht gerade eine typische Interrail-Destination ist und ein Betrieb für Einzelgäste in Winterthur in dieser Grösse nicht wirtschaftlich geführt werden kann.

Die AG Jugendherberge findet, dass die Stadt einen mutigen Schritt machen muss und in Winterthur eine moderne, grosse Jugendherberge schaffen soll. Diese soll nicht nur Tagestouristen, sondern auch und vor allem Familien, kleine Seminarien und geschlossene (Jugend-)Gruppen dienen. Dazu müsste nebst Zimmern in verschiedenen Grössen (2er bis 8er Zimmer) und modernen sanitären Einrichtungen eine einfache Infrastruktur für Seminarien, Aufenthaltsräumen, ev. Freizeitmöglichkeiten (z.B. Velovermietung) und Vollpension angeboten werden. Nur so macht eine neue Jugendherberge für Winterthur Sinn, und nur so kann eine Jugendherberge ³kostendeckendã und attraktiv betrieben werden. Jugendherbergen an anderen Orten (z.B. in Solothurn) zeigen es: eine moderne Jugendherberge wird rege benutzt und lockt zusätzliche Gäste in die Stadt (z.B. für Wochenendseminarien, Klassenlager, etc.). Eine Jugendherberge könnte also auch Stadtmarketing für Winterthur sein. Die Offiziersvilla an der Technikumsstrasse 5 wäre es wohl nicht.

Jugendparlament Winterthur, Arbeitsgruppe Jugendherberge
Winterthur, 30. März 98
 

Radio TOP, Newssendung 30.3.98, 12.30h: Nachrichtenbeitrag (leider hat unsere Seite kein REAL-AUDIO, sorry)

Landbote, 31.3.98: Jupa: Jugendherberge nicht in Offiziersvilla
(ldb) Die Arbeitsgruppe Jugendherberge des Jugendparlamentes ist gegen den stadträtlichen Vorschlag, die ehemalige Offiziersvilla vis-à-vis der Alten Kaserne zur Jugendherberge umzugestalten. Zum einen sei die Bettenzahl viel zu tief, schreiben die Jugendparlamentarier in einer Mitteilung, zum anderen fehlten zusätzliche Räume für kleine Seminarien und andere Freizeitmöglichkeiten. Der Standort sei zwar gut, und die Idee, Synergien mit bereits schon bestehenden Institutionen zu schaffen, so schlecht nicht, heisst es im Communiqué, es nagten aber doch die Zweifel, ob das Bistro der Alten Kaserne gross genug sei, um 50 Gästen der Jugendherberge nebst dem Frühstück noch Mittag- und Abendessen anbieten zu können. Unattraktiv sei die Anlage auch für Gruppen, wenn zum Beispiel Schulungsräume nur mit kürzeren oder längeren Spaziergängen zu erreichen seien.
Die AG Jugendherberge des Jugendparlaments fordert von der Stadt «einen mutigen Schritt». In Winterthur solle eine moderne, grosse Jugendherberge entstehen. Diese könnte nicht nur den Tagestouristen, sondern auch und vor allem Familien und geschlossenen (Jugend-)Gruppen dienen. Andere Städte, zum Beispiel Solothurn, gingen mit gutem Beispiel voran. Zusätzliche Gäste fänden in den dortigen Herbergen ein attraktives Quartier.

Stadtblatt, 2.4.98, Splitter
Als ungenügend erachtet eine Arbeitsgruppe des Jugendparlaments den Vorschlag, die Offiziersvilla gegenüber der Alten Kaserne zur Jugendherberge umzugestalten. Bemängelt werden die zu kleine Bettenzahl und die fehlenden Seminarräume. Die Arbeitsgruppe plädiert für eine moderne, grosse Jugendherberge. SB.