2. Vollversammlung 18. März 98: Medienecho
Wie haben die Winterthurer Medien berichtet?

Gesamtübersicht: Landbote 19.3.98; Landbote 20.3.98
 


Der Landbote, 19. März 98: Kein Gratisglace für Räumen der Marktgasse
(ab) Das Jugendparlament hat gestern abend einem Antrag der Arbeitsgruppe Lebensqualität die nötige Zweidrittelmehrheit versagt. In einer symbolisch Aktion wollten die Jungpolitiker gleichzeitig Werbung in eigener Sache und Umweltschutz betreiben, indem die Marktgasse von Papierfetzchen hätte befreit werden sollen. Das fanden die meisten der 46 Anwesenden gut. Doch Widerstand provozierte der zugehörige Kreditantrag. Mit dem Geld wäre den Helfern ein Dessert spendiert worden. «Wem es ernst ist, etwas für Winterthur und das Jugendparlament zu tun, kann dies auch ohne Belohnung», lautete eine Ansicht. Das sei Negativwerbung, war ein anderes Gegenargument, weil die Jugendlichen den Schluss zögen: «Jugendparlament gleich Gassenreinigen»
Unterstützung für Bosnier
Deutlich geschafft hat die hohe Zweidrittelhürde dafür ein Anliegen der Gruppe für Ausländerintegration. Sie darf sich nun im Namen des Jugendparlament dafür einsetzen, dass bosnische Flüchtlinge, die noch in Ausbildung stehen, Winterthur nicht verlassen müssen. Mit dem Kredit über 500 Franken sollen Standaktionen und Veranstaltungen organisiert werden. In den Bänken kursierte auch eine Petition für eine direkt betroffene Schülerin der Diplommittelschule (der «Landbote» berichtete). Zusätzlich bewilligte das Jugendparlament 1500 Franken, um das von jugendlichen Flüchtlingen aufgeführte Theaterstück «Die Herde» nach Winterthur zu holen
Neue Jugendzeitung
Winterthurs Medienlandschaft bleibt im Umbruch. Auf Antrag der Arbeitsgruppe Medien sprach das Jugendparlament einen Kredit über 2100 Franken sowie eine Defizitgarantie über 1000 Franken, um eine Winterthurer Jugendzeitschrift zu lancieren. Gesichert sind damit zwar erst zwei Nummern, doch die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass die Zeitschrift ab diesem Sommer regelmässig viermal pro Jahr erscheinen wird.

Der Landbote, 20. März 98: Jugendparlament: Zweidrittelmehr für kleine Ausgaben fällt
(ab) Das Jugendparlament will die Hürde für kleinere Ausgaben senken. Am Mittwoch hat die Vollversammlung einem Antrag zugestimmt, wonach für Beiträge bis 800 Franken nur noch das einfache Mehr, statt eine Zweidrittelmehrheit erforderlich wird. Initiant Dani Höhener begründete seinen Antrag «für weniger Frust und mehr Kreativität» damit, dass in der Vergangenheit mehrmals engagierte Projekte gescheitert seien, obwohl die benötigten Mittel in keinem Vergleich zum grossen Arbeitseinsatz der Beteiligten gestanden wären: «Das verursacht Frust.» Ganz problemlos ist die Statutenänderung nicht, denn der 2/3-Passus findet sich auch in den Richtlinien des Trägervereins. Laut Vorstandsmitglied Chantal Galladé soll an der nächsten Vorstandssitzung über den Beschluss des Jugendparlaments befunden werden. An einer ausserordentlichen Generalversammlung müssten dann die Statuten des Trägervereins jenen des Jugendparlamentes angepasst werden. Galladé zeigte sich gestern überzeugt, dass das Ganze eine Formsache sei: «Der Trägerverein ist dazu da, das Jupa zu unterstützen.» Auch kleinere Ausgaben würden im Jugendparlament immer ernsthaft diskutiert, und auch bei den «Grossen» genüge schliesslich das einfache Mehr für Finanzbeschlüsse.