Claudia Biotti Winterthur, 21. Januar 2000

Im Feldtal 8

8408 Winterthur

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An die Mitglieder des

Jugendparlamentes Winterthur und dessen TrägerInnenverein

 

Protokoll der Vollversammlung vom 19. Januar 2000

Ort: Gemeinderatsaal des Rathauses Winterthur

Zeit: 19:00 Uhr Beginn

 

  1. Begrüssung

    Stephan Bischof begrüsst alle Mitglieder des Jugendparlamentes Winterthur im Amtsjahr 2000. Das JuPa ist dieses Jahr mit 37 Anmeldungen zu Stande gekommen.

     

  2. Bestimmung der StimmenzählerInnen und Zahl der Anwesenden

    Peppina Hafner, Pascal Plavec und Giovanni Barbarito stellen sich als StimmenzählerInnen zur Verfügung. Es sind 28 stimmberechtigte JugendparlamentarierInnen anwesend.

    Entschuldigt haben sich: Ueli Renz, Wilf Ehrismann, Chantal Galladé, Adrian Zahnd, Anita Buchs, Simone Haelg, Andreas Daurù.

     

  3. Abnahme des Protokolls der VV vom 15. Dezember 1999

    Das Protokoll wird einstimmig und kommentarlos abgenommen.

     

  4. Infos zur JuPa-Organisation

    Stephan erklärt den Aufbau des JuPas anhand eines Diagramms und geht auf folgende Punkte ein: Jugend und Öffentlichkeit, TrägerInnenverein, Grosser Gemeinderat, Vollversammlung, Arbeitsgruppen, Büro, Co-Präsidium, Aktuariat, Kassier, Pressestelle.

     

  5. Vorstellen der KandidatInnen für die JuPa-Ämter

    Die bisherigen ÄmtervertreterInnen erzählen von ihren Erfahrungen im Amt und vermitteln den Anwesenden einen Eindruck, was man sich unter dem jeweiligen Posten vorzustellen hat.

    Für das Co-Präsidium kandidieren Silva Lieberherr, Laurenz Gamper und Claudia Biotti.

    Zuerst stellt sich Silva vor: Silva ist seit einem Jahr im JuPa. Der Betrieb und die jungen Leute haben ihr gut gefallen. Sie würde nun gerne noch aktiver werden und neue Ideen einbringen. Da sie selber erst 15 Jahre jung ist, hofft sie, vermehrt auch andere Jugendliche, die noch nicht 18 sind, ermutigen zu

    können, sich im JuPa zu engagieren. Sie fände es positiv, wenn das Durchschnittsalter von knapp 20 Jahren etwas runtergedrückt würde. Zeitlich sei sie dieses Jahr im Stande als Co-Präsidentin zu amten. Für das nächstes Jahr plant sie hingegen ein Austauschjahr.

    Laurenz ist bereits seit zwei Jahren im JuPa dabei. Er habe die Vollversammlungen regelmässig besucht und immer gern in den Arbeitsgruppen mitgearbeitet, sucht jetzt aber noch eine neue Herausforderung. Er betont ebenfalls, dass er erst 16 ist und etwas frischen Wind ins Präsidium bringen würde. Er möchte gewisse Neuerungen im JuPa realisieren.

    Claudia ist das dritte Jahr im JuPa mit dabei. Letztes Jahr hat sie das Aktuariat übernommen, weil sie den Betrieb des JuPas besser kennenlernen wollte, um später vielleicht als Pressesprecherin zu agieren. Da sie als freie Mitarbeiterin beim Landboten und Verantwortliche von sifON schon viel mit den Medien zu tun hat, hat sie sich nun entschieden, als Co-Präsidentin zu kandidieren. Sie fühlt sich diesem Amt gewachsen, weil sie die JuPa-Mitglieder gut kennt und in Sachen Organisation viel gelernt hat.

    Michael Höppner möchte etwas über die Zielsetzungen der KanditatInnen hören.

    Claudias Anliegen ist es, die Jugend in Winterthur verstärkt auf das JuPa aufmerksam zu machen und sie in die Aktivitäten einzubinden, damit das JuPa seine Funktion als Sprachrohr und Anlaufstelle für die Jugendlichen tatsächlich wahrnehmen kann.

    Silva schliesst sich diesem Bestreben an und möchte wie bereits gesagt vor allem die jüngeren Leute motivieren, die sonst noch keine Möglichkeit haben in der Politik mitzuwirken.

    Laurenz‘ Ziel ist nicht in erster Linie die Orientierung nach aussen, sondern vielmehr nach innen. Er will dafür sorgen, dass das JuPa mit sich selber im Reinen ist und dadurch schlagkräftiger wird.

    Für das Amt des Aktuars oder der Aktuarin bewirbt sich zunächst niemand. Später meldet sich Giovanni Barbarito. Die Anwesenden danken es ihm mit Applaus.

    Giovanni war im vorletzten Jahr Co-Präsident und glaubt der richtige Mann für diesen Job zu sein, da er doch schon mehrfach bewiesen habe, wie zuverlässig er sei.

    Als Presseverantwortliche kandidieren Cornelia Ruf und Christian Löhrer.

    Cornelia war im letzten Jahr zur Pressechefin gewählt worden und möchte dieses Amt nun gerne weiterführen. Sie findet das sinnvoll, da sie nun einen guten Kontakt zu den Medien aufgebaut hat, nachdem die Anlaufphase recht mühsam war, weil die Medien sich oft zuerst an ihren Vorgänger wendeten. Sie denkt, ihre Arbeit zur Zufriedenheit der meisten ausgeführt zu haben.

    Christian weist als erstes darauf hin, dass er als Pressesprecher auf die Medien zugehen will und nicht umgekehrt wie das bei Conny getönt habe. Dann sollte es beim Informationsfluss auch keine Probleme geben. Er interessiert sich sehr für die Medienarbeit und würde diese Stelle gern übernehmen, weil sie sich weitgehend mit seinen Hobbies deckt.

    Als Kassier kandidiert Robert Büchel.

    Robert ist im Umgang mit Zahlen und Buchhaltungen sehr versiert, erledigt er doch bereits für vier Winterthurer Vereine die Buchhaltung. Er ist seit einem Jahr im JuPa und sein Ziel ist es, den Geldfluss zu optimieren.

     

  6. Erster Wahlgang für die Neubesetzung der JuPa Ämter

    Die stimmberechtigten JugendparlamentarierInnen füllen die Wahlzettel aus, die in der Pause von Mitgliedern des TrägerInnenvereins ausgezählt werden.

     

  7. Bekanntgabe der Resultate des ersten Wahlgangs, Durchführung des zweiten Wahlgangs

    Co-Präsidium: Claudia Biotti wird mit 26 Stimmen gewählt. Silva Lieberherr und Laurenz Gamper erhalten je 10 Stimmen. Weitere Stimmen bekommen: Michael Höppner (2), Stephan Bischof (2), Anita Buchs (1).

    Aktuariat: Giovanni Barbarito wird mit 24 Stimmen gewählt. Die übrigen 4 Stimmen erhält Cornelia Ruf.

    Pressestelle: Christian Löhrer wird mit 18 Stimmen gewählt. Cornelia Ruf bekam 10 Stimmen.

    Kassier: Robert Büchel wird mit 28 Stimmen einstimmig gewählt.

    Für die Besetzung der zweiten Co-Präsidiums-Stelle wird ein weiterer Wahlgang durchgeführt.

    Co-Präsidium: Silva Lieberherr wird mit 10 Stimmen gewählt. Laurenz Gamper erhält 9, Cornelia Ruf 5, Stephan Bischof 4 Stimmen.

     

  8. Blackboard Schlussbericht

    Jan Sedlacek erzählt wie es zu blackboard kam, was die Vision hinter dem Projekt war und mit welchen Mitteln die AG versuchte, das Ziel von blackboard — das JuPa jugendfreundlicher zu machen — zu erreichen. Auch wenn das Projekt de facto gescheitert sei, hat es doch Nutzbares hinterlassen: 1. Eine professionelle Datenbank mit Internetanbindung und 2. eine Website unter www.black-board.ch mit grossem Ausbau-Potential. Ausserdem konnte das JuPa in folgenden Bereichen enormen Know-How-Gewinn aus blackboard verzeichnen: Datenbank, Internet, Projektabwicklung, Party-Organisation, Sponsoring und Kommunikation / Werbung.

    Die Kosten von blackboard bewegten sich im budgetierten Rahmen und beliefen sich überschlagmässig auf rund 10'000 Franken, wobei ca. 3'000 Franken über Sponsoren finanziert wurden. Eine genaue Schlussabrechnung wird der VV das nächste Mal vorgelegt. Die Überschüsse fallen ans JuPa zurück.

    Die Ursache, weshalb blackboard gescheitert ist, scheint zu sein: Zuwenig Nachfrage in der Jugend. Ein weiterer Grund ist die zerstörte Motivation und zu wenig aktive Projektmitglieder. Jan geht auch auf die sinnlose ´Verpolitisierungª, die blackboard in der Anfangsphase erfahren hatte ein. Dadurch seien die Tätigkeiten gelähmt worden. Er erwähnt namentlich Markus Reinhard, der jedes Projekt in eine politische Ecke drängte und dafür sorgte, dass es verrissen wurde.

    Das JuPa kann aus den gemachten Erfahrungen lernen, dass eine strikte Projekt- und Ressourcenplanung eingehalten werden muss, dass Diskussionen auf sachlichem Niveau erfolgen müssen. Ausserdem muss es das Ziel des Jugendparlamentes sein, die Jugend zu unterstützen und zu vertreten, und nicht Mini-Politiker heran zu züchten.

    Jan plädiert dafür, dass Mitglieder, die sich primär als ´Null-Faktorenª profilieren, wie im Fall Reinhard, künftig aus dem JuPa müssen entfernt werden können. Es dürfe nicht wieder vorkommen, dass wenige Personen diese wertvolle Institution aus einer pseudo-politischen oder persönlichen Motivation heraus über Jahre hinweg paralysieren können. Jan weist darauf hin, dass entsprechende Reglementsänderungen in Planung sind.

    Michael Höppner schlägt vor, ein Diskussionsforum zu veranstalten, das der Frage nachgehen soll, was das JuPa will, und mit welchen Mitteln es diese Ziele erreichen soll.

    Claudia Biotti findet es schade, dass dieser Schlussbericht so endgültig tönte. Denn das vorhandene Know-How sollte unbedingt weiter genutzt und vielleicht in Zusammenarbeit mit anderen Winterthurer Jugendorganisationen und Jugendtreffs eingebracht werden.

     

  9. Dringlicher Antrag der AG Hanflegalisierung

    Dominic Kleiber beantragt dem Jugendparlament im Namen der AG ´Hanf ab 18ª einen finanziellen Beitrag von 500.- Franken. Der Betrag wird benötigt, um Kopien von Unterschriftenbögen zu machen und die Versandkosten zu bezahlen. Von dem bereits gesprochenen Geld, wurde zwar noch nichts ausgegeben. Da sich das Interesse aber als deutlich höher als erwartet herausstellte, wird die Unterschriftensammlung im grösseren Rahmen ablaufen, was auch mehr Kosten verursachen wird.

    Philipp Dialer fragt, ob die Bögen nun durch die Aufzählung weiterer Nachteile erweitert worden sei. Dominic erklärt, dass von der Gegnern nur ein neuer Nachteil eingegangen sei, der natürlich in die Liste aufgenommen wurde.

    Die Vollversammlung genehmigt das Geld mit 22 Ja-Stimmen bei 5 Enthaltungen. (Nach der Pause hat sich die Zahl der anwesenden Stimmberechtigten auf 27 reduziert.)

     

  10. Brainstorming und Bildung neuer Arbeitsgruppen

    Es kommen folgende Arbeitsgruppen zu Stande: Hanf, Veranstaltungen, Kontakt zu anderen JuPas, sifON, Stadtanzeiger, JuPa Raum, Diskussionsforum, Politik, JuPa-Partnerstadt.

     

  11. Varia

Conny berichtet von der Gasexplosion in einer Winterthurer Telefonkabine, bei der eine 19-jährige Frau schwer verletzt wurde. Das erste Diskussionsforum in diesem Jahr soll zum Thema haben, wie sozial schwächere Personen in Notlagen von den amtlichen Stellen abgefertigt werden. Diese Geschichte wird in der 3. Ausgabe von sifON aufgegriffen.

 

 

Ende der Sitzung 20:50 Uhr. Danach gemeinsames Zusammensitzen im Latini.

 

 

Die Aktuarin 1999

 

 

Claudia Biotti