Karin Bosshard Winterthur, 13. Dezember 1998
Etzelstrasse 10
8400 Winterthur
052-213 05 10
An die Mitglieder des
Jugendparlamentes Winterthur und dessen
TrägerInnenvereins
Protokoll der Vollversammlung vom 2. Dezember 1998
Ort: Gemeinderatssaal des Rathauses Winterthur
Zeit: 19:00 Uhr
1. Begrüssung
Rémy begrüsst alle Anwesenden und bittet alle, das ihrige zu einem flüssigen Sitzungsverlauf beizutragen. Er weist darauf hin, dass man sich noch bis zum 16. Dezember bei René Fraefel für das neue Amtsjahr anmelden kann. In diesem Zusammenhang stellt Claudio den neuen Werbeflyer vor, den er zusammen mit einem 16-jährigen Kollegen kreiert hat.
2. Bestimmung der Stimmenzähler und der Zahl der Anwesenden
Als Stimmenzähler stellen sich Michael Stucki, Milan und Jan zur Verfügung.
Anzahl Anwesende: 39
2/3 Mehr: 26
Absolutes Mehr: 20
Entschuldigte Absenzen: Tatjana
3. Abnahme des Protokolls der letzten Vollversammlung
Das letzte Protokoll wird kommentarlos abgenommen.
4. Antrag der AG AusländerInnenintegration (Beitritt der Schweiz zur UNO)
Giovanni möchte, dass das Jugendparlament sich für einen Beitritt der Schweiz zur UNO engagiert. Er ist der Ansicht, dass die Schweiz als Mitglied dieser Organisation folgende aussenpolitische Ziele besser durchsetzen kann:
* Wahrung des Weltfriedens
* Zusammenarbeit zwischen den Staaten in den Bereichen Gerechtigkeit, Freiheit und Menschenrechte
* Angehen internationaler Probleme wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und humanitärer Art
Die Schweiz wirkt heute schon in verschiedenen Unterorganisationen der UNO mit und unterstützt diese ideell und finanziell. Für Giovanni wäre ein Beitritt auch mit unserem Neutralitätsgedanken zu vereinbaren.
Der Antrag wurde ausführlich diskutiert:
Bruno: Wir unterstützen bereits heute Unterorganisationen mit jährlich 470 Mio. Franken. Dabei erlaubt uns diese Art von Engagement, gezielt Projekte zu fördern. Werden wir Vollmitglied wird unser finanzieller Beitrag in den grossen Topf geworfen und wir können nicht mehr mitbestimmen, wofür unser Geld eingesetzt wird.
Milva: Ich sehe dies anders: Bis jetzt können wir Projekte nur finanziell unterstützen, erst wenn wir Mitglied der UNO sind, haben wir ein Stimmrecht und können mitbestimmen und zum Beispiel bei der Friedenssicherung aktiv werden.
Beni: Die Schweiz ist ja bereits Mitglied der OSZE und hat zum Beispiel mit der Vermittlerarbeit von Tim Guldimann in Tschetschenien einen wichtigen Beitrag zur Friedenssicherung leisten können.
Bruno: Dazu kommt, dass wir uns, wenn die UNO einen Beschluss fasst, diesem unterwerfen müssen, auch wenn er sich nicht mit unserem Neutralitäsgedanken vereinbaren lässt.
Claudio: Ich habe den Eindruck, wir Schweizer wollen überall immer nur Trittbrett fahren, aber nirgends richtig mitmachen. Damit muss endlich einmal Schluss sein, auch wir sollten einmal Verantwortung übernehmen und etwas aktiv mitgestalten.
Jürg: Ich frage mich, ob sich das Jugendparlament als komunale Institution überhaupt zu dieser Frage äussern soll. Diskussionen über die UNO sind sicher eine spannende Sache, aber dazu braucht es nicht 30 Zuhörer. Wer sich für das Thema interessiert, soll sich doch im neuen Jahr einmal an einen Tisch setzen und die Thematik im kleinen Rahmen zu Tode diskutieren. Von mir aus können wir jetzt zur Abstimmung übergehen.
Dieser Aufforderung wird Folge geleistet. Der Antrag wird mit 28 Ja-Stimmen gegen 7 Nein- Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen.
5. Dringliche Anträge
a) Antrag zur Unterstützung von G-Plus, einer Konzertreihe für junge Winterthurer Bands
Martin Achermann (Lehrling, 19) vom Kulturzentrum Gaswerk möchte jungen Winterthurer Bands attraktive Auftrittsmöglichkeiten bieten. In der Reihe G-Plus treten je zwei Bands pro Konzertabend auf. Der Erlös aus den (tiefen) Eintritten wird den Bands als Gage zur Verfügung gestellt. Daneben fallen Kosten in der Höhe von Fr. 400.- pro Abend für Licht, Ton, Bewilligungen, Versicherungen, Werbung und Sonstiges an. Für den Winter 98-99 sind fünf Konzerte geplant. Der Antragssteller bittet das Jugendparlament, sein Projekt mit Fr. 2000.- zu unterstützen und somit die Fortsetzung der Reihe G-Plus zu ermöglichen.
Dem Antrag wird mit 36 Ja-Stimmen bei 3 Enthaltungen stattgegeben.
b) Büroantrag zur Organisation der Jahresschlussparty
Rémy hat für die diesjährige Jahresschlussparty am 17. Dezember zwei Varianten ausgearbeitet. Bei der ersten Variante findet der Anlass im Indigo Club im Salzhaus in gediegenem Ambiente mit Musik, Sofas und Kinosesseln statt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf Fr. 1000.-. Die kostengünstigere Variante sieht vor, wie letztes Jahr in der alten Kaserne zu feiern und Fr. 500.- für Dekoration, Getränke und Knabbereien auszugeben.
21 Anwesende wollen die hohe Preispolitik des Salzhauses unterstützen und wählen Variante 1, 11 Mitglieder stimmen für Variante 2 und 7 enthalten sich der Stimme. Bei der Abstimmung, ob der Anlass überhaupt durchgeführt werden soll, sind 34 dafür, 1 dagegen und 4 enthalten sich der Stimme.
c) Antrag der AG Bosnien zur Erteilung eines Nachtragskredites
Nicolas stellt uns die Abrechnungen der drei Wirkungsbereiche Öffentlichkeitsarbeit, Theateraufführung Die Herde und Solidaritätskonzert Steinberggasse der AG Bosnien vor. Das Original ist bei der Kassierin Anita einsehbar. Während das Budget bei der Öffentlichkeitsarbeit um Fr. 218.25 und bei der Theateraufführung um Fr. 693.75 unterschritten wurde verursachte das Solidaritätskonzert Mehrkosten in der Höhe von
Fr. 362.15. Für diesen Betrag beantragt die AG Bosnien einen Nachtragskredit.
Claudio verlässt vor der Abstimmung den Sitzungssaal, so dass die Zahl der Stimmberechtigten neu 38 beträgt. Der Antrag wird mit 36 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen.
6. Kurzer Jahresbericht der Kassierin
Fr. 40000.00 betrug unser Kontostand anfangs Jahr,
Fr. 27447.50 wurden für Projekte ausgegeben (die heute bewilligten inklusive) und
Fr. 2131.75 gab das Büro für die Administration aus. Somit bleiben noch
Fr. 6420.75 übrig, die nächstes Jahr übernommen werden können.
7. Berichte aus den Arbeitsgruppen
Politik: Die AG Politik erwies sich als zu gross, um effizient arbeiten zu können. Dafür waren die Unterarbeitsgruppen sehr aktiv. Nächstes Jahr soll diesem Umstand Rechnung getragen, und die AG von vornherein unterteilt werden. Am 19. Dezember treffen sich alle, die für die beiden Lehrstelleninitiativen Unterschriften sammeln wollen, um 11:00 Uhr beim Justitiabrunnen.
Freizeit und Sport: Keine Meldung; auch nicht über die an der letzten Sitzung bewilligten Broschüre.
Medien: Die Zeitschrift SifON ist ein Erfolg. Die erste Ausgabe kann weiterhin für Fr. 2.- bei Jürg erworben werden. Beiträge für die nächste Ausgabe werden ebenfalls von Jürg entgegengenommen. Ermuntert auch eure Kollegen zur Mitarbeit, es ist eine super Sache!
Dream 18: Dream 18 findet (fand) am 11. Dezember 1998 statt. Nicolas sucht(e) noch Helfer, die den Stand des Jupas betreu(t)en und über uns Auskunft geben (gaben).
AusländerInnenintegration: Das Secondo Festival wurde auch dieses Jahr zum Erfolg. Claudia gibt jedoch zu bedenken, dass wir anstatt für jeden Anlass 20 Gratiseintritte unter uns (der AG AusländerInnen- integration, andere Parlamentsmitglieder wurden gar nicht als Helfer angefragt, Anm. der Protokollführerin) zu verteilen, das Geld, das diese Billette kosten, für Verbilligungen, die allen Jugendlichen zugute kommen, hätten einsetzen können.
8. Varia
Nicolas verabschiedezt Rémy und die Protokollführerin, die im neuen Jahr die Vollversamm-lungen nur noch von der Seniorenresidenz in den himtersten Reihe aus mitverfolgen werden.
Die erste Vollversammlung im neuen Jahr findet am Mittwoch, 13. Januar 1999, um 19:00 Uhr im Gemeinderatssaal des Rathauses Winterthur statt.
Ende der Sitzung 20:30 Uhr.
Für das Protokoll:
Karin Bosshard