Jedes Neumitglied erhält einen Paten zugeteilt, der es mit dem Jugendparlament und dessen Mitgliedern vertraut machen soll. Als Paten haben sich Thomas Herrmann, Giovanni Barbarito und Jürg Rüttimann zur Verfügung gestellt. Alle drei haben bereits während der letzten beiden Jahre im Jupa mitgewirkt.
5. Neuwahlen, 1. Wahlgang
Für das Co-Präsidium bewerben sich Michael Stucki und Stephan Bischof, für das Amt der Aktuarin Claudia Biotti, für dasjenige der Pressesprecherin Cornelia Ruf und als Kassier Thomas Herrmann und Robert D. Büchel. Die KandidatInnen stellen sich im Folgenden kurz vor:
Michael Stucki: Er ist bereits seit zwei Jahren Mitglied des Jugendparlamentes. Er versteht sich als das linke Gewissen seiner Partei, der JFDP, und vertritt im Jugendparlament konsequent seine eigene Meinung, auch wenn er damit seine Parteikollegen und insbesondere deren Präsidenten verärgert. (Michael) Stucki möchte als Co-Präsident die Aktivität der einzelnen Arbeitsgruppen forcieren, damit endlich wieder einmal etwas für die anderen Jugendlichen auf die Beine gestellt wird.
Stephan Bischof: Stephan ist aus Überzeugung parteilos. Er wünscht sich ein Jugendparlament mit 90 Mitgliedern und möchte das jetztige so verändern, dass wieder offene und faire Diskussionen geführt werden können. Dies auch im Hinblick auf die diesjährige Abstimmung im GGR über (Weiter-)Sein oder Nicht(mehr)sein des Jugendparlamentes.
Claudia Biotti: Claudia ist seit einem Jahr im Jugendparlament. Sie schreibt gerne und ist beim Landboten als freie Mitarbeiterin tätig. Sie möchte als Aktuarin unparteiisch das Geschehen im Jugendparlament dokumentieren.
Cornelia Ruf: Cornelia besucht die Handelsmittelschule. Es ist ihr wichtig, dass das Jugendparlament in den Medien gut vertreten ist. Da sie sich mündlich und schriftlich gut ausdrücken kann, möchte sie das Amt der Pressesprecherin gerne übernehmen.
Thomas Herrmann: Er hat als Mathematikstudent ein Flair für Zahlen. Auch Thomas betont seine Parteilosigkeit. Er wünscht sich eine gute Zusammenarbeit unter den Büromitgliedern.
Robert D. Büchel: Der KV-Lehrling ist vertraut mit der Buchhaltung, was man ihm seiner Meinung nach auch ansieht (!).
Die ausgefüllten Wahlzettel werden von Chantal Galladé und René Fraefel (beide TrägerInnen-verein) eigesammelt und ausgezählt.
6. Vorstellen des Ideenpools "blackboard"
Das Projekt blackboard wurde von Jan Sedlacek und Marisa Eggli anlässlich der "Jupa-wie-weiter-Sitzung" im letzten Herbst entwickelt, um aus dem Jugendparlament ein "Forum für die Jugend Winterthurs" zu machen, wie dies im Art. 2, Abs. 3 der Statuten als Ziel formuliert ist. Die beiden Initianten stellen blackboard vor:
1 Was ist blackboard?
Blackboard ist ein Ideenpool, der der ganzen Jugend Winterthurs gesammeltes Know-how zur Verfügung stellt, Projektinitianten interessierte Personen und Kontakte vermittelt und Projektideen kommuniziert.
2 Funktion
Blackboard unterstützt Projekte ideell und finanziell und kommuniziert sie. Daneben unterstützt blackboard auch die Arbeitsgruppen des Jugendparlamentes, koordiniert und kontrolliert sie.
3 Know-how-Vermittlung
Als zentraler Wissensspeicher wird eine Datenbank für Support-Personen, Räume, Equipement und Kontakte in Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien eingerichtet.
4 Newsletter
Der Newsletter ist als zentrales Kommunikationsorgan das Herzstück von blackboard. Er ist die Verbindung zur breiten Öffentlichkeit und soll monatlich erscheinen. Darin publiziert werden das Projekt des Monats, weitere offene Projekte, die Rubriken "suche-biete" und "(S)pin(n)wand", sowie Helfer- und Eventausschreibungen.
5 Design
Das Design ist einheitlich schlicht in den Farben hellblau, marine und dunkelblau gehalten.
6 Internetauftritt
Die Webseiten werden von einer privaten Firma gesponsort und stellen Projektteams Platz für eigenständige Projektpräsentationen zur Verfügung. Daneben wird eine Online-Jobbörse aufgebaut. Auch der Newsletter wird auf Internet erscheinen.
7 Bekanntmachung des Projekts
Der Newsletter wird in der Pilotausgabe flächendeckend an alle Haushaltungen Winterthurs verteilt. Daneben organisiert Michael Stucki drei Launch-Events und versucht mit einer Houseparty, einer Hip-Hop-Party und einem Konzertabend möglichst viele der 14-24-jährigen Winterthurer anzusprechen. Die Anlässe sollen alle im Partykeller des Türmlihauses stattfinden.
8 Finanzierung
Um den Aufbau des Projekts zu finanzieren, benötigt das blackboardteam nebst den Unterstützungsbeiträgen von privaten Sponsoren einen Beitrag des Jugendparlamentes in der Höhe von Fr. 19'605.-.
Das blackboardteam (Jan Sedlacek, Marisa Eggli, Nicolas Galladé, Adrian Zahnd, Michael Stucki, Rémy Schumm) beantragt dem Jugendparlament, das Projekt zu unterstützen. Die sachbezogenen Voten im Folgenden:
Stephan: Warum wird der Name Jugendparlament nicht in den Arbeitstitel blackboard integriert?
Jan: Das Jugendparlament hat einen zu politischen Ruf, der bei der Jugend nicht ankommt. Blackboard hingegen ist unpolitisch.
Markus R.: Aufgabe des Jugendparlamentes ist laut Statuten aber auch, die Jugend politisch zu motivieren.
Nicolas: Das Projekt sifON heisst auch nur sifON und nicht "eine Publikation des Jugendparlamentes". An diesem Namen hat sich bisher niemand gestört.
Tobias: Meiner Meinung nach kann der Ruf des Jugendparlamentes nur verbessert werden, indem wir unter unserem Namen viele tolle Projekte auf die Beine stellen. Wenn blackboard unabhängig vom Jugendparlament lanciert wird, wird es auch nicht damit in Verbindung gebracht und wirbt nur für sich selbst.
Die Abstimmung ergibt, dass 24 Mitglieder sich hinter das Projekt stellen, 18 es ablehnen und 5 sich keine Meinung dazu bilden konnten.
7. Bekanntgabe der Resultate des ersten Wahlganges
Chantal Galladé gibt die Wahlresultate bekannt: Ins Co-Präsidium wurden Stephan Bischof mit 38 und Michael Stucki mit 33 Stimmen gewählt. Claudia Biotti wurde mit 38 Stimmen zur Aktuarin ernannt. Die neue Pressesprecherin heisst Cornelia Ruf und erhielt 43 (!) Stimmen. Zum Kassier wurde Thomas Herrmann mit 27 Stimmen gewählt (Robert D. Büchel erhielt 19 Stimmen). Rémy gratuliert den neuen Amtsträgern zu ihrer Wahl und wünscht ihnen alles Gute. Chantal stellt anschliessend sich und den TrägerInnenverein vor. Sie weist darauf hin, dass sowohl Name als auch Logo des Jugendparlamentes rechtlich geschützt sind und somit der Briefkopf auf den dringlichen Anträgen des Herrn Reinhards sowie auf dem blauen Traktätchen widerrechtlich ist.
8. Dringliche Anträge
Giovanni appelliert an die Vernunft der(s) Mitglieder(s), das Büro nicht erst 15 Minuten vor Sitzungsbeginn mit dringlichen Anträgen zu überhäufen und gibt den Entscheid des Büros bekannt, in dieser Sitzung die Anträge zur Gründung der Arbeitsgruppen Freizeit und Sport, Bildungspolitik und Sicherheit nicht zu behandeln.
a) Geldantrag AG blackboard
Die AG blackboard beantragt dem Jugendparlament, gemäss dem aufgelegten (und bei Jan Sedlacek einsehbaren) Budget, Fr. 19'605.- für die Realisierung von blackboard zur Verfügung zu stellen. Jan rechnet vor, dass das Jugendparlament dieses Jahr inklusive der Überschreibung des Restguthabens vom Vorjahr (Fr. 9'559.-) und der Einnahmen des TrägerInnenvereins (ca. Fr. 10'000.- (Aussage A. Frisch, Kassier TV)) über Fr. 51'559.- verfügen kann. Wir können uns seiner Meinung nach blackboard wirklich leisten. Dazu gehen folgende Wortmeldungen ein:
Thomas: Wir haben vor der Pause bereits die Idee blackboard gutgeheissen. Was geschieht jetzt mit dem Projekt, wenn wir das Budget ablehnen?
Jan: Blackboard wäre tot. Nur das Jugendparlament ist in der Lage, innert nützlicher Frist die nötigen finanziellen Mittel für den Projektstart aufzuwenden.
Jürg: Eine wirklich gute Idee ist nicht tot, nur weil im Moment das Geld fehlt.
Daniel K.: Nur weil wir das Geld haben, brauchen wir es noch lange nicht einfach so auszugeben. Da freut sich der Gemeinderat sicher nicht darüber.
Matthias: Ich stimme dem Antrag aus Überzeugung zu und nicht, weil wir uns das Projekt finanziell leisten können. Die Idee von blackboard ist sackstark und das Team setzt sich aus bewährten Mitgliedern zusammen.
Robert: Im aufgelegten Budget wurde uns ein Bestcaseszenario präsentiert. Wie sieht es mit der Projektrealisierung aus, wenn die Sponsorengelder ausbleiben?
Jan: Die Ausgaben erfolgen gestaffelt. Wir rechnen mit Sponsoreneinnahmen in der Höhe von Fr. 20'000.-. Bleiben diese aus, kann das Budget jederzeit an die neuen Verhältnisse angepasst werden.
Markus: Viele der Informationen, die ihr in der Datenbank sammeln wollt, sind doch bereits über Internet abrufbar. Man könnte doch Kosten sparen, indem man nur anbietet, was fehlt.
Jan: Was fehlt, ist eben die Vernetzung von Daten. Diese Lücke zu schliessen, ist unser Ziel.
Stephan: Mir scheint, wir streiten uns darum, wem blackboard nun nützt. Wäre es möglich, blackboard den Zusatz "ein Organ des Jugendparlamentes" hinzuzufügen? Dies würde meiner Meinung nach beiden dienen. Immerhin: Ohne Jugendparlament gäbe es blackboard nicht.
Nicolas: Nein, am Namen soll es wirklich nicht liegen. Wer jetzt blackboard ablehnt, von dem erwarte ich, dass er dieses Jahr selbst viele tolle Projekte lanciert und das Jugendparlament so aktiv unterstützt.
Anita, Franziska, Dominic und Sara finden die Gesprächskultur in der heutigen Debatte bedenklich bis beschämend und werden an der nächsten Sitzung bestimmt mit vielen konstruktiven Beiträgen das ihrige dazu leisten, dass sich dies ändert.
Die Abstimmung ergibt, dass 31 Mitglieder der Finanzierung von blackboard zustimmen, 15 dagegen stimmen und 1 Mitglied sich der Stimme enthält. Da jeder Finanzantrag über Fr. 800.- der 2/3-Mehrheit bedarf (in diesem Fall 32 Stimmen), gilt der Antrag als abgelehnt.
b) Gegenantrag zum dringlichen Geldantrag der AG blackboard
Der zweite Antrag fordert dasselbe in grün, mit dem Unterschied, dass die Antragssteller um Markus Reinhard verlangen, dass der Name "Jugendparlament" im Arbeitstitel erscheint und die Projektkosten auf Fr. 15'000.- gesenkt werden. Die Wortmeldungen:
Daniel H.: Markus, die AG blackboard hat eine Idee entwickelt, du stellst dazu einen Gegenantrag. Wer macht sich nun an die Arbeit, wenn dieser angenommen wird?
Jan und Markus: Wir sind bereit, zusammenzuarbeiten.
Adrian: Markus, du hast uns zwar die Idee geklaut, aber ihren Inhalt nicht begriffen. Das Jugendparlament besteht nicht nur zu Werbezwecken, da sollte schon ein bisschen mehr dahinter stecken.
Jan: Mir fehlt in diesem Antrag erstens eine Budgetaufstellung, zweitens weise ich darauf hin, dass der Name blackboard geschützt ist und nicht für ein anderes Projekt verwendet werden darf, drittens haben die Antragssteller nicht dieselben Ziele wie wir; um die ihrigen zu erreichen wurden letztes Jahr bereits Fr. 2'500.- bewilligt.
Stucki: Es macht keinen Sinn, über copyrights zu streiten. Setzen wir uns doch gemeinsam an einen Tisch und arbeiten zusammen bis zur nächsten Vollversammlung einen neuen Antrag aus, hinter dem alle stehen können.
Matthias: Dieser Antrag ist zu wenig ausgearbeitet. Lehnt ihn deshalb ab.
Nicolas: Ich verstehe die Enttäuschung des blackboardteams. Sie haben ein Projekt ausgeheckt und da kommen nun einfach welche, die ihnen die Idee klauen, mit einem Gegenantrag das Projekt verhindern und dann auch noch versuchen, die Lorbeeren für die guten Ideen selbst einzuheimsen. Aber noch ist Zeit zum Dealen. Legen wir doch jetzt gemeinsam fest, was am Konzept blackboard geändert werden muss, damit alle dahinter stehen können.
Giovanni: Diese Diskussion muss nicht jetzt stattfinden. Laut dem heutigen Beschluss besteht die AG blackboard dieses Jahr. Die Diskussion sollte in dieser AG geführt werden.
Milva: Ich halte den Antrag für unterstützungswürdig und nicht für geklaut. Ich verstehe auch nicht, weshalb man so viel Geld für Aufkleber ausgeben soll.
Claudia: Was passiert, wenn der Antrag angenommen wird? Setzen sich die Antragssteller und das blackboardteam an einen Tisch oder entstehen Rivalitäten? Wenn der Antrag nicht angenommen wird, besteht die AG blackboard ja trotzdem. Heisst das, dass in diesem Fall noch alles offen ist?
Stephan: Ich denke, wir sollten die Diskussion jetzt zum Ende kommen lassen und abstimmen. Eigentlich wollen wir doch alle dasselbe, nämlich ein starkes Jugendparlament.
Der Antrag wird mit 23 Neinstimmen bei 14 Jastimmen und 10 Enthaltungen abgelehnt.
9. Brainstorming
Jürg übernimmt die Leitung dieses Teils und weist darauf hin, das das Jugendparlament nur so gut sein kann wie seine Mitglieder. Gefragt seien Ideen und Engagement. Er fordert alle Mitglieder auf, auf die verteilten Zettel stichwortartig zu notieren, wofür sie sich persönlich 1999 im Jugendparlament einsetzen wollen.
10. Bekanntgabe der Resultate des 2. Wahlganges -> Dieses Traktandum entfällt.
11. Bekanntgabe der Arbeitsgruppeneinteilung und der Verantwortlichen
Aus dem Brainstorming entstehen die folgenden Arbeitsgruppen:
Arbeitsgruppe: Verantwortliche für das erste Treffen:
Zukunft Jugendparlament Cornelia Ruf
Diskussionsrunde (mit Bar) Co-Präsidium
Veranstaltungen Anita Buchs
blackboard Markus Reinhard/Jan Sedlacek
dream 18 Jürg Rüttimann
sifON Claudia Biotti/Jürg Rüttimann
Politik Robert D. Büchel/Daniel Kessler
Kontakt zu anderen Jugendparlamenten Franziska Schiegg
Alle Mitglieder tragen auf ihrer Namenskarte ihre AG-Wünsche ein und geben die Karte beim Verlassen des Saales Rémy ab. Sie werden von ihrem AG-Verantwortlichen zur ersten Sitzung eigeladen.
12. Varia
Michael Srtucki organisiert am ersten Montag im Februar eine Diskussionsrunde. Bitte merkt euch diesen Termin vor, die Einladung mit den genauen Angaben folgt nach.
Rémy weist darauf hin, dass im Jugendfoyer am Holderplatz Räume für Sitzungen und weitere Veranstaltungen zur Verfügung stehen.
Die Vollversammlungen finden dieses Jahr an folgenden Daten statt:
10. März, 2. Juni, 1. September, 27. Oktober und 1. Dezember 1999, jeweils um 19:00 Uhr, im Gemeinderatssaal des Rathauses Winterthur.
Ende der Sitzung: 22:30 Uhr
Für das Protokoll:
Karin Bosshard