Man of God, called by God, gifted by God, kept by God, blessed by God, and used by God
Kurzbiographie
[English Readers please note the biographical introduction of Philip J.M. McNair in volume 1 of the Peter Martyr library; Sixteenth Century Essays and Studies vol. XXX; Kirskville, Missouri USA, 1994]
Peter Martyr Vermigli wurde am 8.9.1499 als Sohn eines Schuhmachers in Florenz geboren (ein Jahr nach dem Martyrium von Savonarola) und wurde am 9.9.1499 auf den Namen Pietro Mariano Vermigli getauft. Mit 16 Jahren trat er ins Augustiner Kloster ein und nahm 1518 bei seiner Profess den Namen Peter Martyr an, der im 13. Jhdt. als Dominikaner Inquisitor von Verona war (1253 kanonisiert). Er studierte in Padua aristotelische Philosophie, Griechisch und Hebräisch. Als Prior seines Ordens in Neapel (1537), das unter Spanischer Herrschaft war, trat er in den Kreis um Juan de Valdes und begann fortan seine Predigten stärker auf die Bibel zu stützen. Im Kloster in Lucca legte er die biblischen Bücher aus und wirkte im Sinne der evangelischen Richtung.
1541 besuchte in Kardinal Contarini nach dem Regensburger Reichstag, 1542 wurde Vermigli vor das Ordenskapitel zitiert um von ihm Rechenschaft zu fordern. Statt dessen floh er über die Alpen nach Zürich, wo er Mitte September endlich den sicheren Hafen der Reformation erreichte. Er wurde von Heinrich Bullinger (1504-1574), Konrad Pellikan (1478-1556) und Rudolpf Gwalther (1518-1586) freundlich aufgenommen. Über Basel gelangte er schliesslisch nach Strassburg. Als Nachfolger Wolfgang Capitos (1478-1541) übernahm er dort die Professur für Altes Testament. Auf Anraten Martin Bucer (1491-1551) heiratete Vermigli Catharina Dammartin, eine ehemalige Nonne aus Metz, die in Strassburg Asyl gefunden hatte.
Vermigli nahm nach dem Tod von Henri VIII. die Einladung von Thomas Cranmer (1489-1556) an und floh vor dem Schmalkaldischen Krieg 1547 nach England. Dort wirkte u.a. unter Edwar VI. am first Book of Common Prayer (1549) mit. Sechs Jahre lang lehrte er in Oxford, kehrte allerdings 1552 nach dem Umschwung unter Queen Mary nach Strassburg zurück. Doch nach dem Tod Martin Bucers geriet er in die Auseinandersetzungen des Abendmahlsstreites, und obwohl sein Haus in Strassburg ein Zufluchtsort für englische Exilanten geworden war, beschloss er vor den Auseinandersetzungen nach Zürich zu fliehen.
Er nahm das Angebot an, nach dem Tod von Korad Pellikan am 6.4.1556 dessen Professur für Hebräisch in Zürich zu übernehmen. Vermigli verliess Strassburg am 13.7.1556 und kam am 17. Juli 1556 in Zürich an. Am 24. August 1556 begann er seine Vorlesungen in Zürich über 1Sam. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod inne. Er lass in Zürich ausserdem über die Bücher der Könige, die Psalmen und die kleinen Propheten.
Am 9. Mai 1559 heiratete er zum zweiten Mal. Caterina Merenda von Brescia gebar ihm zwei Kinder, die aber beide als Kleinkinder verstarben. Einzig die nach Vermiglis Tod geborende Tochter Maria, geboren am 6.3.1563, überlebte und heiratete zuerst den Italiener Paolo Zanin und nach dessen Tod den Pfarrer von Thalwil, Georg Ulrich.
Hier in Zürich wurden Vermiglis letzte sechs Lebensjahre zu seiner produktivsten und gleichzeitig ruhigsten Zeit. Er veröffentlichte so wichtige Werke wie die Defensio Doctrinae veteris et Apostolicae der sacrosancto Eucharistiae Sacramento [...] adversus Stephani Gardieneri (1559). Er stand in regem Briefwechsel mit dem protestantischen Europa und lehnte gleichzeitig Berufungen nach Genf, Heidelberg und England ab. Einzig im Sommer 1561 weilte er mit Theodor Beza (1519-1605) am Religionsgespräch von Poissy und wurde am 12. September von Katharina von Medici in Paris empfangen.
Am 5. November 1562 erkrankte er an Fieber und starb in seinem eigenen Haus und in der Gegenwart seiner Frau, seines Arztes Rudolf Gessner (1516-65) und Heinrich Bullingers am 12. November 1562 in seinem 64. Lebensjahr und wurde beim Grossmünster begraben. Der Abdankungsgottesdienst wurde von Josaia Simler (1530-76) gehalten, seinem ehemaligen Schüler und mitlerweilen guten Freund. Drei Monate später erschien von Simler die Oratio der vita et obitu petri Myrtyris Vermilii (Zürich 1563).
Seine Frau Catarina heiratete später einen Kaufmann aus Locarno, Lodowico Ronco. Die Bibliothek Vermiglis gelangte zu einem guten Teil nach Genf, wo sie in die neugegründete Universität einfloss.
Posthum erschienen von Vermigli u.a. die Loci Communes (ab 1576 gedruck) und der Dialogus der utraque in Christo natura (1561). Sein grösstes Verdienst liegt in der Ausprägung einer spezifisch reformierten Sakraments- und Abendmahlslehre, die deutlich den Einfluss der Diskussionen zwischen Zürich und Genf aufweisen (Consensus tigurinus, 1549). Er spricht von zwei Realitäten als dem Fundament des Abendmahls, derjenigen von Brot und Wein, und derjenigen des Wortes (von Christus, der im Himmel ist).
Drei Komponenten sind im Abendmahl wirksam: Die Geschichte und Stiftung durch Christus in historischer Zeit (1), Gottes Wort, das bei der Feier ausgelegt und gesprochen wird (2) und der Heilige Geist als der Kraft, die die Wirksamkeit ermöglicht (3). In klassisch reformierter Weise ereignet sich keine Wandlung der Elemente; die Gläubigen erhalten nicht Blut und Leib Christi, sondern das Sakrament von Blut und Leib. Brot und Wein sind durch den Geist zu Zeichen der Würde Gottes, zum sichtbaren Wort geworden. Der Gläubige isst auf zweifache Weise: Einmal Brot und Wein als Gegenstände, die Symbole sind. Dann isst der Gläubige im Geist Leib und Blut Christi im Himmel. Die Eucharistie ist ein Glaubensgeschehen, nicht ein Realvollzug.
»In all his doings and writings, Peter Martyr Vermigli proved himself a character of sterling integrity; above all he was a man of God, called by God, gifted by God, kept by God, blessed by God, and used by God, to whom be the glory for his life, work, and witness.« (Philip M.J. McNair)
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