Winterthur, 9. Mai 199
Karin Bosshard
Etzelstrasse 10
8400 Winterthur
052-213 05 10
An die Mitglieder des
Jugendparlamentes Winterthur und
dessen TrägerInnenverein
Protokoll der Vollversammlung vom 6. Mai 1998
Die Sitzung fand um 19:00 Uhr im Gemeinderatssaal des Rathauses
Winterthur statt.
1. Begrüssung
Giovanni begrüsst alle Anwesenden und bittet sie, bei Wortmeldungen
laut und deutlich zu sprechen.
2. Bestimmung der Stimmenzähler und der Zahl der Anwesenden
Als Stimmenzähler werden Michael Stucki, Daniel Höhener und Nicolas
eingesetzt.
Die Zahl der anwesenden Mitglieder beträgt zu Beginn der Sitzung
34.
Für die heutige Vollversammlung entschuldigt haben sich: Claudia
Hosang, Oliver, Roland, Christoph, Beatrix, Adrian Frisch, Milan
und Jasmin.
Noch immer gilt: Wer an einer Vollversammlung nicht teilnehmen
kann, meldet sich bei der Aktuarin oder deren Telephonbeantworter
ab!
3. Abnahme des Protokolls der letzten Vollversammlung
Nicolas weist darauf hin, dass unter Punkt 7 (Antrag der AG Lebensqualität)
des letzten Pro- tokolls das Total der eingegangenen Stimmen 43
beträgt. Mit 29 Ja-Stimmen wäre demnach eine Mehrheit erreicht
und der Antrag angenommen worden. In Zukunft werden bei allen
Abstimmungen auch die Enthaltungen ausgezählt um solche Unklarheiten
zu vermeiden.
4. Antrag der UAG Gentechnologie (Veranstaltung einer Podiumsdiskussion)
Die UAG Gentechnologie möchte am 14. Mai 1998 in der Alten Kaserne
eine Podiumsdis- kussion zum Thema Methoden und Anwendungen der
Gentechnologie veranstalten. Dies im Hinblick auf die eidgenössische
Volksabstimmung über die Genschutzinitiative am 7. Juni. Als Referenten
haben sich Martin Schrott vom Pflanzentechnischen Institut der
ETH Zürich und ein noch nicht namentlich bekannter Vertreter des
WWF zur Verfügung gestellt. Die UAG Gentech- nologie beantragt
der Vollversammlung, den Betrag von 300.- Franken für Werbung
und Getränke zu bewilligen.
Der Antrag wird mit 33 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung angenommen.
5. Antrag der AG AusländerInnenintegration und der AG Politik
Im Rahmen der Kampagne Solidarität mit bosnischen Flüchtlingen soll am 4. Juli 1998 in der Altstadt ein Solidaritätskonzert
stattfinden. Um die Kosten für Equipments, Bandspesen , Werbung
und andere Fixkosten zu decken, benötigen die Arbeitsgruppen 1750.-
Franken. Jan möchte wissen, wer wo die auftretenden Künstler sucht.
Jürg erzählt von einem bosnischen Sänger, der angefragt wird.
Franziska fragt Prominente an, die die Petition unterschrieben
haben (z. B. Franz Hohler, Viktor Giacobbo)
Der Betrag wird den Arbeitsgruppen durch 28 Ja-Stimmen bei 5 Nein-Stimmen
und einer Enthaltung zugesprochen.
6. Antrag der AG AusländerInnenintegration
Die AG AusländerInnenintegration hat bereits 2600 Unterschriften
für ihre Petition gesammelt. Dieser beachtliche Erfolg spornt
auch zu neuen Aktionen an. Der an der letzten Vollversamm- lung
gesprochene Kredit über 500.- Franken für Öffentlichkeitsarbeit
reicht nicht aus, um die Kosten für das Drucken aller Petitionsbogen,
der geplanten Plakataktion, des Namensinserates und weiterer Medienarbeit
zu decken. Deshalb benötigt die AG AusländerInnenintegration zusätzliche
500.- Franken
Claudio hat erfahren, dass sich auch andere Gruppen (z. B. eine
Klasse der Kanti Oerlikon) für eine verlängerte Aufenthaltsbewilligung
bosnischer Flüchtlinge in Ausbildung einsetzen und möchte wissen,
weshalb die AG AusländerInnenintegration nicht mit ihnen zusammenarbeitet.
Jürg versichert ihm, dass er bereits in Kontakt mit verschiedenen
engagierten Gruppen stehe und diese zum Beispiel auch zur Theateraufführung
des Theaters Die Herde eingeladen habe. Beni stört sich daran, dass noch mehr Aktionen
zur Unterschriftensammlung durchgeführt werden sollen. Es genüge
doch, am geplanten Solidaritätskonzert zu sammeln. So werde gegen
aussen der Eindruck erweckt, das Jugendparlament engagiere sich
ausschliesslich für bosnische Flüchtlinge. Jürg erklärt ihm, dass
das Konzert zu spät stattfindet, um dort noch Unterschriften zu
sammeln und sich das Datum des Konzerts nicht verschieben lässt.
Nicolas entgegnet Beni, dass es jedem Mitglied des Jugendparlamentes
freistehe, sich für eine Sache zu engagieren und einen Antrag
zu stellen. Franziska weist abschliessend darauf hin, dass die
Aktion bis Ende Mai befristet ist, da bis dahin der Entscheid
über eine allfällige Ausschaffung gefällt sein wird.
Vor der Abstimmung über diesen Antrag betritt ein weiteres Mitglied
des Jugendparlamentes den Sitzungssaal, so dass die Zahl der Anwesenden
neu 35 beträgt.
Der Antrag wird mit 27 Ja-Stimmen zu 7 Nein-Stimmen bei einer
Enthaltung angenommen.
Einschub eines Büroantrages (Werbekampagne Jugendprojekte)
Gemäss Reglement können auch Winterthurer Jugendliche, die nicht Mitglied des
Jugendparlamentes sind, dem Jupa zu Handen des Büros einen Antrag
stellen. Die dem Jugendparlament von der Stadt zur Verfügung gestellten
Mittel sollen allen engagierten Winterthurer Jugendlichen zugute
kommen. Vielen Jugendlichen, die ein eigenes Projekt verwirklichen
möchten, fehlt das nötige Geld dazu. Das Büro will nun mit einer
Werbekam- pagne auf die Möglichkeit des Jugendparlamentes, auch
Fremdprojekte zu finanzieren, aufmerksam machen. Für die Lancierung
der Kampagne werden etwa 1500.- Franken für Plakate und Inserate
benötigt. Zusätzlich ist eine Zusammenarbeit mit den Schulen und
Medien geplant.
Giovanni möchte wissen, wer über die Behandlung eines Antrages
in der Vollversammlung entscheidet. Diese Aufgabe wird das Büro
übernehmen. Jan weist darauf hin, dass die meisten Jugendlichen
keine Zeitung lesen würden und die Inserate deshalb überflüssig
seien. Jürg entgegnet ihm, dass, wenn nicht die Jugendlichen selbst,
so zumindest deren Eltern Zeitung lesen und ihre Kinder informieren
würden. Claudio fragt sich, ob es keine Möglichkeit gäbe, günstiger
als in Inseraten auf die Kampagne aufmerksam zu machen. Jürg erwähnt
die Möglichkeit eines Füllinserates, das wesentlich günstiger
dafür aber auch kleiner ist und bei dem das Erscheinungsdatum
nicht bestimmt werden kann.
Dem Antrag wird mit 26 Ja-Stimmen bei 6 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen
entsprochen.
Nach der Pause verteilt Rémy sein Merkblatt über das neue Finanzkonzept
und stellt es kurz vor. Als wichtigste Neuerungen sind die Kassiere
des Jugendparlamentes und des TrägerInnenvereins von nun an nur
noch gemeinsam unterschriftsberechtigt, und zweitens muss für
jedes Projekt einer Arbeitsgruppe ein Finanzverantwortlicher bestimmt
werden.
Michael Roost betritt den Sitzungsraum, die Zahl der Anwesenden
beträgt neu 36.
7. Antrag UAG Kontakt zum Gemeinderat (Pauschalbetrag für Treffen
mit GGR-Vertretern)
Zwei- bis dreimal pro Jahr trifft sich die UAG Kontakt zum Gemeinderat
mit Vertretern aller Ratsfraktionen mit Ausnahme der FPS und der
EDU, um gemeinsam aktuelle Themen und Probleme zu erläutern. Alle
Arbeitsgruppen sind dazu aufgefordert, bei Bedarf von dieser Möglichkeit
des Dialogs Gebrauch zu machen. Um an diesen Anlässen Getränke
und Gummibärchen bereitstellen zu können, beantragt die UAG der
Vollversammlung, den Betrag von 250.- Franken zur Verfügung zu
stellen.
Dem Antrag wird mit 35 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung stattgegeben.
9. Dringliche Anträge
Antrag der AG Freizeit und Sport
Der UHC Winterthur United veranstaltet am Wochenende vom 28. bis
30. August ein interna- tionales Unihockeyturnier. Die AG Freizeit
und Sport möchte, dass das Jugendparlament das Patronat für ein
Training mit den Stars übernimmt, das in diesem Rahmen stattfinden
und allen Winterthurer Jugendlichen im Grundschulalter, die nicht
aktiv in einem Verein spielen, die Möglichkeit geben soll, zusammen
mit finnischen, tschechischen und Schweizer Stars zwei Stunden
zu trainieren. Marco Hollenstein vom UHC Rychenberg ist im Sitzungssaal
anwesend und führt aus, dass der Anlass im Schulhaus Oberseen
und in Zukunft jedes Jahr durchgeführt werden soll. Am Training
könnten hundert Kinder und Jugendliche teilnehmen. Beni und Claudio,
die den Antrag vorstellen, weisen darauf hin, dass das Training
mit den Stars nicht zum Turnier gehört, sondern nur stattfinden
kann, wenn das Jugendparlament den Betrag von 2400.- Franken
zur Verfügung stellt (Budget bei den Präsidenten der AG und der
Aktuarin einsehbar).
Der Antrag wird einstimmig angenommen.
8. Jürg Rüttimann berichtet von seiner Reise nach Bosnien
Jürg hat zusammen mit zwei Klassenkolleginnen eines Flüchtlings,
einem Philosophiestu- denten und einem Kamerateam von 10 vor
10 im Rahmen der Solidaritätskampagne bosnische Städte besucht,
in die die Flüchtlinge zurückkehren müssen. Beeindruckt haben
ihn die vielen Kriegsruinen und Minenfelder, die fortbestehenden
Spannungen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen, die
im Verhältnis hohen Lebenskosten und die starke Präsenz der Ifor-Truppen.
Sein Fazit nach dieser Reise lautet: Die ethnischen Probleme sind
trotz vieler guter Projekte noch nicht soweit gelöst, dass eine
Rückkehr der Flüchtlinge in Sicherheit möglich wäre. Die Schweiz
muss deshalb die Flüchtlinge so lang hier behalten, bis ihnen
eine Rückkehr ohne Angst möglich ist. Jungen Menschen in der Schweiz
eine Ausbildungsmöglichkeit zu bieten, ist für Jürg eine wichtige
Entwicklungshilfe.
10. Berichte aus den Arbeitsgruppen
AG AusländerInnenintegration: Thomas weist nocheinmal auf die
Theateraufführung des Theaters Die Herde hin und bittet alle,
sich mit den aufgelegten Plakaten einzudecken.
AG Freizeit und Sport: Bekanntgabe der Fusion der AG Sport mit
der AG Freizeit. Rémy hat den Vorschlag eingebracht, in der Velostadt
Winterthur auch die Inlineskater nicht zu kurz kommen zu lassen.
Er möchte in Zusammenarbeit mit der Skaterschule Winterthur, der
Stadt und "Skate Maps" eine Inlinekarte nach dem Vorbild von Frauenfeld
herausgeben und ein Inlineskaterennen in der Altstadt veranstalten.
AG Jugendherberge: Die neue Jugendherberge soll einen zentraleren
Standort erhalten, weniger auf Rucksacktouristen ausgerichtet
sein, sondern mehr als Jugendtreffpunkt mit Seminarräumen konzipiert
werden.
AG Medien: sifON lautet der Name der neuen Jugendzeitschrift.
Zur Zeit wird gerade der Schriftzug entworfen. Im Juni wird die
Kampagne zur Autorenanwerbung gestartet. Die erste Ausgabe wird
nach den Sommerferien erscheinen.
AG Politik: Es wurde die neue UAG Europa gegründet. Interessenten
melden sich bei Matthias. Zum Thema Cannabislegalisierung wird
eine Veranstaltung organisiert. Nächste Woche gibt der Stadtrat
sein Konzept für die Jungbürgerfeier 1998 bekannt. Die Reaktionen
auf Vorschläge seitens des Jugendparlamentes seien bisher sehr
positiv.
Aus den Arbeitsgruppen Juparaum, Kontakt zu anderen Jugendparlamenten,
Kultur und Lebensqualität sind keine Neuigkeiten zu berichten.
11. Varia
Claudio hat bereits wieder einen neuen Termin erhalten, um in
einer Arena-Sendung dabeisein zu können. Wer gerne daran teilnehmen
möchte, melde sich bei Claudio.
Giovanni kündigt für die nächste Vollversammlung einen Antrag
zum Beitritt in den Dachverband der Jugendparlamente an und bittet
alle, sich darüber bereits Gedanken zu machen.
Franziska weist auf eine aufgelegte Petition für Frieden und Menschenrechte
in Tibet hin
Ende der Sitzung: 21:15 Uhr.
Für das Protokoll:
Karin Bosshard